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Welche Beschwerden habe ich?

Ich:

  • habe ein sehr starkes Verlangen nach einem bestimmten Stoff oder Zustand.
  • verwende viel Zeit darauf, mich mit der Beschaffung des Suchtstoffs zu beschäftigen.
  • vernachlässige Freunde und Familie und gehe bereitwillig Konflikte ein.
  • schade meinem Körper durch den Konsum.
  • schaffe es nicht, von dem Suchtstoff loszukommen.
  • brauche immer mehr von dem Stoff.
  • bin bereit mich selbst zu gefährden, um mein Verlangen zu stillen.

Was ist Abhängigkeit (Sucht) und welche Anzeichen und Beschwerden treten bei der Erkrankung auf?

Abhängigkeit (Sucht) beschreibt das maßlose und kaum zu kontrollierende Verlangen nach einem bestimmten Stoff und/oder Zustand oder von bestimmten Verhaltensmustern. Suchtstoffe sind meist Alkohol, Nikotin oder illegale Drogen. Der Konsum verändert den Hirnstoffwechsel und führt zu einem Gefühl von Belohnung, welches wiederum Wohlbefinden auslöst.

Das Verlangen geht so weit, dass sehr viel Zeit und Energie darauf verwendet werden, den gewünschten Stoff zu beschaffen. Für die Betroffenen ist es meist ohne Hilfe nicht möglich, die Sucht zu überwinden. Es liegt eine psychische Abhängigkeit vor.

Mit der Zeit bauen die Betroffenen eine Toleranz auf: Sie brauchen also immer mehr von dem Stoff, um eine Wirkung zu spüren. Gleichzeitig leiden sie unter Entzugserscheinungen. Es liegt dann eine körperliche Abhängigkeit vor. Aufgrund des starken Verlangens nach dem Stoff nehmen die Betroffenen dabei in Kauf, dass die eigene seelische und körperliche Gesundheit stark unter der Sucht und dem Konsum des Stoffs leidet. Zudem werden soziale Kontakte vernachlässigt und es entstehen Konflikte mit Freunden und der Familie.

Wie erkennt eine Ärztin oder ein Arzt, ob ich abhängig bin?

Betroffene kommen oft nicht aufgrund der Abhängigkeit zur Ärztin oder zum Arzt, sondern aus medizinischen Gründen. Erst ein ausführliches Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt bringt Klarheit über die Sucht. In diesem Gespräch geht es unter anderem darum, was konsumiert wird und in welchen Mengen. Darüber hinaus interessiert sich Ihre Ärztin oder Ihr Arzt auch für psychische und soziale Aspekte, also beispielsweise ob Sie bestimmte psychische Symptome haben wie z.B. Gereiztheit oder Stimmungsschwankungen und in welchem sozialen Umfeld Sie sich aufhalten.

Des Weiteren werden körperliche Untersuchungen durchgeführt. Mit einer Blutuntersuchung beispielsweise kann der Gebrauch bestimmter Substanzen festgestellt werden.

Wie kann Sucht behandelt werden?

Die Suchtbehandlung kann in zwei Abschnitte unterteilt werden:

An erster Stelle steht dabei die Entzugsbehandlung, deren Ziel es ist, den Körper von dem Suchtstoff zu befreien. Hier geht es also zunächst um den körperlichen Entzug, welcher in einem kurzen Zeitraum von wenigen Wochen erfolgen kann. Dieser körperliche Entzug muss in stationär-psychiatrischer Behandlung suchtmedizinisch betreut werden.

Soweit gewünscht, folgt nach einer Entzugsbehandlung die Entwöhnung, also der „psychische Entzug“. Hierbei steht die psychologische Behandlung der Abhängigkeit im Vordergrund. Diese Behandlung kann mehrere Monate in Anspruch nehmen und findet meist in Rehabilitationseinrichtungen statt.

Wo bekomme ich Hilfe?

Durch die LWL-Kliniken werden spezielle Behandlungen für Menschen mit einer Sucht angeboten. Zur Entzugsbehandlung und Entwöhnung können Sie in stationären, tagesklinischen und ambulanten Behandlungen Unterstützung erhalten.

Informationen zu bundesweiten Therapie- und Hilfsangeboten finden Sie unter den folgenden Links:

http://www.kmdd.de/adressen-und-links-zur-sucht--und-drogenberatung-deutschland.htm

http://www.sucht.de/hilfe-fuer-suchtkranke.html

Wie kann ich die Behandlung unterstützen?

Niemand gibt gerne zu, süchtig zu sein. Doch gerade die Einsicht darüber, dass ein Suchtproblem besteht, ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Erst wenn Ihnen das problematische Verhalten bewusst ist, können Sie sich darüber informieren und sich Hilfe holen.

Es gibt aber auch verschiedene Schutzfaktoren, die bei der Überwindung Ihrer Sucht helfen und die Sie aufbauen können. Zu diesen Schutzfaktoren gehören unter anderem ein positiver Umgang mit Stress und Problemen, ein unterstützendes Umfeld sowie die Möglichkeit, ihr Leben selbst gestalten zu können. Zudem können Menschen mit einem positiven Selbstbild sowie einer erhöhten Belastbarkeit in schwierigen Situationen eine Sucht leichter überwinden. Daher werden diese Faktoren auch im Rahmen der Entwöhnung gefördert.

Informationen zu Selbsthilfegruppen bundesweit finden Sie hier:

https://www.selbsthilfenetz.de/

Welche Tipps gibt es für Angehörige?

Angehörige von Abhängigen sollten sich möglichst über die Erkrankung informieren und professionell beraten lassen. Tauschen Sie sich mit anderen über die problematische Situation aus. Bundesweite Beratungs- und Hilfsangebote finden Sie unter den folgenden Links:

http://www.kmdd.de/adressen-und-links-zur-sucht--und-drogenberatung-deutschland.htm

https://www.caritas.de/hilfeundberatung/onlineberatung/suchtberatung/suchtberatung

Im Umgang mit den Betroffenen ist es wichtig, dass Sie die Verantwortung für die Sucht an den Abhängigen zurückgeben und nicht versuchen, den Abhängigen zu verändern. Das kann dieser nur selbst! Ziehen Sie klare Grenzen und seien Sie konsequent. Trotzdem können Sie den Betroffenen dabei unterstützen, sich zu einer Therapie zu motivieren. Weitere Infos für Angehörige von Suchterkrankten finden Sie unter folgenden Links:

http://www.blaues-kreuz.de/bundeszentrale/uebersucht/info-angehoerige.html

http://www.kreuzbund.de/de/angehoerige-von-suchtkranken.html